3. Woche

18Sept2021

Kaixo (Baskisch: Hallo)! Da bin ich wieder!

 Am Montag haben wir im Praktikum über das Wochenende gesprochen. Hier in Donostia – San Sebastián ist Rudern sehr beliebt und bekannt. Ich habe gelernt, dass der 13. September ein Gedenktag an die Franco-Truppen des spanischen Bürgerkrieges ist. Am nächsten Tag sind wir ins Museum gegangen und haben uns eine Ausstellung angeschaut. Zum Mittagessen gab es Kichererbsen, welche ich auch nicht so gerne esse. Danach gab es Tortilla de patatas (ein spanisches Omelett) und Apfelkompott. Beides war sehr lecker, vor allem nach den Kichererbsen. Nach dem Mittagessen war unsere Gruppe mit dem Abwasch dran. Allerdings hat nicht die ganze Gruppe mitgeholfen, sondern nur eine Klientin mit der Anleiterin zusammen. Alle anderen haben eine „Siesta“ gehalten.  Beim Abwasch musste ich aufpassen, dass ich keine Aufgabe der Klientin übernehme. Danach ist nichts mehr erwähnungswertes passiert. Am nächsten Tag stand ich pünktlich um 9:10 Uhr vor der Tür und meine erste Aufgabe war, am Eingang Desinfektionsmittel zu verteilen. Nachdem alle angekommen waren, durfte ich in unsere Gruppe die Temperatur von jedem messen. Diese Aufgabe soll ich ab jetzt immer übernehmen. Nun haben wir uns über ein Thema unterhalten, welches ich erst so richtig am Abend beim nachgucken verstanden habe, unterhalten. Es geht um die psychologische Beratung bzw. haben wir Geschichten vorgelesen. Unter anderen über die Sioux-Indianer, welche mir bekannt aus den Winnetou-Geschichten von Karl May bekannt sind. So konnte ich einige Wörter zu orten und verstehen. Jeder hat mal ein Stück vorgelesen, so musste bzw. durfte auch ich mal vorlesen, um meine spanische Aussprache zu verbessern. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings kein Plan, was ich da eigentlich vorlese. Aber vom zustimmenden Nicken beurteilend, konnte ich davon ausgehen, dass meine Aussprache nicht so schlecht war. Im Laufe des Tages haben wir uns beim Spazierengehen über das anstehende Internationale Film Festival San Sebastián unterhalten. Ich habe schon einige rote Teppiche und viele Absperrungen vor Hotel und Veranstaltungsort (Kursaal) gesehen. Das Internationale Film Festival 2021 findet vom 17.09. – 25.09.21 in der Nähe des Praktikums statt.

Kursaal

Eine weitere feste Aufgabe ist beim Tisch decken helfen, wenn Hilfe benötigt wird. Weitere kleinere Projekte mit den Klienten zusammen sind ein Fotoalbum mit einer Klientin erstellen (das alte ist schon ziemlich kaputt), ein Essensplan mit einem Klienten erstellen (er muss lesen und schreiben üben und ich lerne gleichzeitig besser spanisch) und mit einer Klientin Umschläge fertig machen. Wobei ich noch nicht genau weiß, welche Zettel reinkommen und für wen die Umschläge sind. Ein Klient hat im Laufe der Woche ein Sauerstoffgerät bekommen, den er ca. 3x am Tag benutzt. Am Donnerstag kam dann die deutsche Mitarbeiterin kurz zu Besuch. Wir haben alle ein paar Wörter miteinander ausgetauscht und danach ist sie wieder gegangen. Mir hat sie auf Deutsch erklärt, dass sie normalerweise in einer der anderen Gruppen arbeitet, aber momentan wegen ihrem Rücken krankgeschrieben ist. Beim Mittagessen (welches immer geliefert wird) gab es für uns alle eine Überraschung, denn es kam nicht das, was auf dem Essensplan stand. Statt Nudeln gab es Reis, aber den bestellten Fisch gab es trotzdem. Da nun ein anderes Essen geliefert wurde, wurde nicht so viel Baguette gegessen. Baguette gab es sonst immer dazu und wurde vor allem zu Eintopf oder Suppe gegessen. Deshalb blieb einiges an Baguette über, welches ich mit nach Hause nehmen durfte. Am nächsten Tag haben wir dann doch die Umschläge fertig gemacht und ich habe gelernt, dass die Briefumschläge mit einem Kulturprogramm an die Bibliothek gehen. Auch dieses Mal durfte ich Desinfektionsmittel verteilen und das Licht anmachen. Außerdem habe ich heute eine Klientin beim Zähneputzen geholfen, einen Klienten beim Klo geholfen, die Badezimmer geputzt und den PC für eine Klientin angemacht. Vormittags haben wir den Film „Der Junge, der den Wind einfing“ (El niño que domó el viento). Am Nachmittag habe ich gemeinsam mit meiner Anleiterin einen Aufgabenplan für mich erstellt. Das war ganz gut, denn jetzt sind meine Aufgaben auch für mich klarer. Beim Tisch decken habe ich neue Vokabeln wie z.B. Messer, Gabel, Löffel und Teelöffel gelernt.

Schon in dieser kurzen Zeit in der ich hier bin, ist mir aufgefallen, wie barrierefrei San Sebastián aufgebaut ist. Zum Beispiel hat jeder Bus eine elektronische, ausfahrende Rampe. In Häusern, Supermarkt…etc. gibt es überall entweder Rampen, Fahrstühle oder Rolltreppen (ist nicht ganz barrierefrei). Die Menschen mit Behinderungen werden hier mit integriert und jeder wird hier akzeptiert, wie er/sie ist. Das gefällt mir sehr gut und das sollten sich andere Städte mal abgucken.

Ich habe immer noch nicht die Fahrkarte beantrag aus dem einfachen Grund, dass ich lieber ein Fahrrad kaufen möchte. Momentan laufe ich zu Fuß zum Praktikum und wieder zurück. Für die Strecke brauche ich ungefähr eine halbe Stunde, die ich nutze um meinen Kopf für die Arbeit anzuschalten und danach wieder abzuschalten. Es ist ein schöner Spaziergang, wenn gerade die Sonne auf oder unter geht.

Ich will jetzt erstmal jedes Wochenende einen Beitrag schreiben, wahrscheinlich wird es mit der Zeit weniger. Mal gucken, was sich so ergibt und was ich erlebe.

Und nun bis nächste Woche! ¡Hasta pronto!

Agur (Baskisch: Auf Wiedersehen)!

 

Fotos von dieser Woche: